Die meisten kennen das Gefühl: Nach einem langen Tag am Schreibtisch fühlt sich der Po taub oder sogar ein wenig kraftlos an. Dahinter steckt nicht bloß harmloses „Einschlafen“, sondern ein weitverbreitetes Büroproblem – das sogenannte Dead-Butt-Syndrom. Mediziner sprechen auch von glutealer Amnesie. Wer zu viel und zu lange sitzt, riskiert, dass die Gesäßmuskulatur schlicht „vergisst“, wie sie arbeitet. Das Ergebnis: Schmerzen, Verspannungen, Haltungsschäden – und manchmal sogar langfristige Beschwerden. Zum Glück gibt es einfache, wirkungsvolle Strategien, um dem entgegenzuwirken.
Was ist das Dead-Butt-Syndrom (Gluteale Amnesie)?
Das Dead-Butt-Syndrom, offiziell als Gluteale Amnesie bezeichnet, beschreibt die Abschwächung und Inaktivität der Gesäßmuskulatur durch zu langes und bewegungsloses Sitzen. Die Muskeln werden so selten beansprucht, dass sie im Alltag immer weniger „anspringen“. Betroffene bemerken das oft an Taubheitsgefühl, Kribbeln oder Schwäche im Po und an den Oberschenkeln. Im weiteren Verlauf können Rückenschmerzen, Hüftprobleme oder sogar Kniebeschwerden auftreten, weil andere Muskeln die fehlende Aktivität kompensieren müssen.
Kurz gesagt:
Gluteale Amnesie ist ein typisches Büroproblem – aber mit ein paar gezielten Tricks kannst du vorbeugen und bleibst fit, auch wenn dein Job vor allem am Schreibtisch stattfindet.
Das sind die 7 Tipps & Tricks gegen das Dead-Butt-Syndrom
So, jetzt gibt es hier die 7 Tipps und Tricks – schreibt uns gerne in die Kommentare, wie es bei euch funktioniert hat.
1. Bewegungserinnerungen setzen
Regelmäßige Bewegung ist das A und O. Stell dir am PC oder auf dem Smartphone einen Timer – am besten alle 30 bis 45 Minuten. Sobald der Alarm klingelt: kurz aufstehen, strecken und ein paar Schritte gehen. So beugst du effektiv dem „einschlafenden“ Po vor.
2. Aktives Sitzen ausprobieren
Starre Sitzhaltung war gestern. Nutze ein ergonomisches Sitzkissen oder wechsel gelegentlich auf einen Gymnastikball. Dadurch bleibt die Muskulatur aktiv und du trainierst nebenbei Gleichgewicht und Stabilität.
3. Mini-Workout am Schreibtisch – Schritt-für-Schritt-Anleitung
Hier kommt eine simple Übung, die du jederzeit im Büro machen kannst, ohne aufzufallen:
So funktioniert’s:
- Gerade auf den Stuhl setzen, Füße flach auf den Boden stellen.
- Gesäßmuskeln für 10–15 Sekunden bewusst anspannen.
- Entspannen und kurz durchatmen.
- Übung 5–10 Mal wiederholen – fertig!
Mit dieser Methode weckst du die Po-Muskulatur wieder auf, ohne extra Equipment.
4. „Brücke“ – Der Klassiker für zu Hause oder in der Pause
Wer etwas mehr Platz hat, kann die Brücke ausprobieren:
- Auf den Rücken legen, Beine angewinkelt, Füße am Boden.
- Gesäß langsam anheben, bis Oberkörper und Oberschenkel eine Linie bilden.
- Kurz halten, dann langsam absenken.
- 10–15 Wiederholungen, ideal morgens oder abends.
5. Arbeitsplatz clever gestalten
Ein höhenverstellbarer Schreibtisch ist Gold wert: Wechsle regelmäßig zwischen Sitzen und Stehen. Stehpads oder Balanceboards bringen zusätzlich Abwechslung.
6. Spaziergänge und aktive Pausen
Verlege kurze Telefonate nach draußen, laufe zum Kollegen statt zu mailen und nutze Pausen gezielt für Bewegung. Jede kleine Aktivität zählt – und lässt das Dead-Butt-Syndrom keine Chance!
7. Nach Feierabend in Bewegung bleiben
Geh spazieren, fahre Rad oder probiere kurze Work-outs. Je mehr du dich außerhalb der Bürozeit bewegst, desto gesünder bleibt dein gesamter Bewegungsapparat.
Zusätzliche Motivation: Warum lohnt sich das Ganze?
Schon kleine Veränderungen im Arbeitsalltag helfen, Beschwerden vorzubeugen. Mehr Bewegung fördert nicht nur die Gesundheit, sondern auch Konzentration, Energie und Wohlbefinden.
Fassen wir zusammen
Das Dead-Butt-Syndrom muss nicht sein! Mit diesen Tipps und Tricks bringst du deinen Po in Schwung – und tust ganz nebenbei auch Rücken, Hüfte und Geist einen Gefallen. Probier es aus und spüre den Unterschied schon nach wenigen Tagen.
So beugst du dem Dead-Butt-Syndrom vor
Tipp/Trick | Was tun? | Wirkung |
---|---|---|
Bewegungserinnerungen einrichten | Timer/Wecker stellen, alle 30–45 Minuten bewegen | Aktiviert Muskeln, verhindert Einrosten |
Ergonomische Sitzhilfen nutzen | Sitzkissen, Gymnastikball oder Balancekissen verwenden | Fördert dynamisches Sitzen |
Po-Muskulatur anspannen | Am Schreibtisch regelmäßig gezielt anspannen | Stärkt Gesäß, verbessert Durchblutung |
„Brücke“-Übung durchführen | 10–15 Wiederholungen, morgens/abends | Kräftigt Po und Rücken |
Arbeitsplatz variieren | Stehschreibtisch, Sitz-Steh-Wechsel einbauen | Entlastet Wirbelsäule und Po |
Aktive Pausen einlegen | Kurze Spaziergänge, Telefonate im Gehen führen | Mehr Bewegung, weniger Verspannung |
Nach Feierabend aktiv bleiben | Sport, Radfahren, Walking, kleine Workouts | Ausgleich zum Büroalltag |
FAQ: Die häufigsten Fragen zum Dead-Butt-Syndrom
Was genau versteht man unter dem Dead-Butt-Syndrom?
Das Dead-Butt-Syndrom (gluteale Amnesie) ist eine Funktionsstörung der Gesäßmuskulatur, verursacht durch zu viel Sitzen. Die Muskeln „vergessen“ regelrecht, wie sie aktiviert werden – das führt zu Taubheitsgefühl, Schmerzen und Haltungsschäden.
Wie merke ich, dass ich betroffen bin?
Typische Anzeichen sind Taubheit, Kribbeln oder Schwäche im Gesäß, Rückenschmerzen oder instabiles Gangbild. Wer nach langem Sitzen regelmäßig Beschwerden im unteren Rücken oder Po verspürt, sollte aktiv werden.
Kann ich das Dead-Butt-Syndrom wieder loswerden?
Ja! Mit gezielten Übungen, regelmäßiger Bewegung und einem aktiven Sitzverhalten lässt sich die Muskulatur reaktivieren. Schon kleine Änderungen im Alltag zeigen Wirkung.
Welche Übungen helfen besonders gut?
Neben klassischen Po-Übungen wie der „Brücke“ sind regelmäßiges Anspannen am Arbeitsplatz, Kniebeugen und kurze Spaziergänge besonders effektiv.
Benötige ich spezielles Equipment?
Nicht zwingend. Schon mit Sitzkissen, einem Gymnastikball oder einem höhenverstellbaren Schreibtisch lässt sich der Alltag gesünder gestalten. Die meisten Übungen gehen komplett ohne Geräte.
Wie oft sollte ich Pausen einlegen?
Optimal ist es, mindestens alle 30 bis 45 Minuten kurz aufzustehen und die Muskulatur zu aktivieren. Kleine Einheiten über den Tag verteilt bringen deutlich mehr als eine große abendliche Sporteinheit.